HISTORISCHE SCHAUPLÄTZE DER OSCAR-VERLEIHUNG

Die 95. Oscar-Verleihung fand am Sonntag, dem 12. März, im Dolby Theatre in Hollywood statt, dem ständigen Veranstaltungsort der Verleihung seit 2002. Jimmy Kimmel moderierte die Oscarverleihung zum dritten Mal. 

Everything Everywhere All at Once führte das Feld mit 11 Nominierungen an und gewann sieben: Bester Film, Beste Regie (The Daniels), Beste Schauspielerin (Michelle Yeoh), Bester Nebendarsteller (Ke Huy Quan), Beste Nebendarstellerin (Jamie Lee Curtis), Bestes Originaldrehbuch (The Daniels) und Bester Schnitt (Paul Rogers). Yeoh schrieb Oscar-Geschichte als erste Asiatin, die als beste Schauspielerin ausgezeichnet wurde. 

Die erste Oscar-Verleihung fand 1929 im Hollywood Roosevelt statt, und seither wurden die Oscars in einigen der berühmtesten und historischsten Hotels und Theater von LA verliehen.

Im Jahr 2021 fand die 93. Oscar-Verleihung zum ersten Mal in der Union Station in Downtown LA statt. Nomadland erhielt drei Oscars, darunter für den besten Film, die beste Hauptdarstellerin (Frances McDormand) und die beste Regie für Chloé Zhao, die als erste farbige Frau in die Geschichte einging, als erste Asiatin für die beste Regie nominiert wurde und die am häufigsten nominierte Frau in einem einzigen Jahr in der Geschichte der Oscars ist. Der Gewinner Anthony Hopkins (Der Vater) war mit 83 Jahren der älteste Darsteller, der jemals einen Oscar in einem Wettbewerb gewonnen hat. 

Die Union Station, bekannt als "der letzte der großen Bahnhöfe", ist der größte Passagierbahnhof im Westen der Vereinigten Staaten. Der historische Bahnhof wurde in einer einzigartigen Mischung aus spanischem Kolonialstil, Mission Revival und Art Deco von dem berühmten Vater-Sohn-Architektenteam John und Donald Parkinson entworfen. 

Die Union Station wurde im Mai 1939 eröffnet und ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt in Südkalifornien, der täglich 110.000 Pendler mit Amtrak-Fernzügen, Amtrak-Regionalzügen aus Kalifornien, Metrolink- Pendelzügen und mehreren Metro Rail-U-Bahn- und Stadtbahnlinien bedient. Die Union Station wurde im November 1980 in das National Register of Historic Places aufgenommen. 

Die Union Station ist ein Star, der seit Jahrzehnten in Filmen mitspielt, darunter Blade Runner, The Dark Knight Rises, Pearl Harbor und zahlreiche Film Noirs.

Die ersten Academy Awards für die besten Filme der Jahre 1927 und 1928 wurden am 16. Mai 1929 bei einem privaten Abendessen im Hollywood Roosevelt Hotel verliehen. Das nach Präsident Theodore Roosevelt benannte Hotel war 1927 eröffnet worden und wurde von einer Gruppe finanziert, zu der Douglas Fairbanks, Mary Pickford und Sid Grauman gehörten. Die Zeremonie fand im Blossom Ballroom des Hotels statt, wo 270 Gäste jeweils 5 Dollar pro Karte zahlten, um an dem Abendessen und der Verleihung teilzunehmen. Die Preisträger wurden drei Monate vor der Verleihung bekannt gegeben, die nicht im Radio oder Fernsehen übertragen wurde. Die Veranstaltung wurde vom Präsidenten der Academy, Douglas Fairbanks, moderiert, der alle goldenen Statuetten in 15 Minuten überreichte.

Zwischen 1930 und 1943 fand die Oscar-Verleihung abwechselnd im historischen Millennium Biltmore Hotel in Downtown LA und im inzwischen abgerissenen Ambassador Hotel statt, wo die zweite Oscar-Verleihung im berühmten Nachtclub Cocoanut Grove abgehalten wurde. 

Zum Zeitpunkt seiner Eröffnung im Jahr 1923 war das Biltmore das größte Hotel westlich von Chicago. In den Anfangsjahren der Academy fanden in der Biltmore Bowl im Millennium Biltmore acht Oscar-Verleihungen statt: 1931, 1935-39 und 1941-42. Heute verbindet der Biltmore Bowl historische Details und die Inneneinrichtung des Hotels mit modernster audiovisueller Ausstattung, einem Foyer für Vorveranstaltungen, einer Bühne mit Vorhang und einem langen Balkon, der sich perfekt für üppige Buffets eignet. 

Die Academy wurde 1927 bei einem Mittagsbankett im Crystal Ballroom des Biltmore gegründet, bei dem Gäste wie Louis B. Mayer Pläne für die neue Organisation erörterten und eine besondere Veranstaltung zur Verleihung von Preisen für Leistungen in der Filmindustrie stattfand, aus der dann die Oscars hervorgingen. Die Legende besagt, dass der künstlerische Leiter von MGM, Cedric Gibbons, der ebenfalls an dem Mittagessen teilnahm, den Entwurf für die Oscar-Statue auf einer Biltmore-Leinenserviette skizzierte. Der Crystal Ballroom verfügt über eine handbemalte 9m hohe Decke, geschnitzte Säulen und Kronleuchter aus österreichischen Kristallen. Die Balkone im zweiten Stock, die den Ballsaal umgeben, bieten einen wunderbaren Aussichtspunkt, von dem aus man alles, was unten passiert, beobachten kann. 

Filmfans werden das Biltmore durch seine zahlreichen Auftritte in Filmen wie Ocean's 11 (1960), The Sting (1973), Chinatown (1974), Ghostbusters (1984), Beverly Hills Cop (1984) und Bugsy (1991) kennen.

Die 16. Oscar-Verleihung fand 1944 im Grauman's Chinese Theatre (heute TCL Chinese Theatre) in Hollywood statt, dem ersten Ort, an dem die Verleihung in einem großen öffentlichen Gebäude abgehalten wurde. Das Grauman's wurde 1927 mit einem denkwürdigen chinesischen Design und dem berühmten Vorplatz zu den Stars eröffnet, auf dem heute fast 200 Hand- und Fußabdrücke sowie Autogramme von Prominenten in Beton verewigt sind. Männer und Frauen in Uniform erhielten Freikarten für die Zeremonie 1944. Zum ersten Mal wurden den Gewinnern in den Kategorien Bester Nebendarsteller und Beste Nebendarstellerin Statuetten in Originalgröße überreicht, anstatt kleinerer Preise, die auf einer Plakette befestigt waren. Casablanca gewann in diesem Jahr den Preis für den besten Film, was bis 2009 das letzte Mal war, dass es 10 Nominierte in der Kategorie bester Film gab. Das Grauman's Chinese Theatre war auch in den Jahren 1945 und 1946 Gastgeber der Oscar-Verleihung.

Für die 19. Oscarverleihung, die 1947 im Shrine Auditorium stattfand, zog die Oscarverleihung wieder in die Innenstadt von L.A. um. Auch die 20. Oscar- Verleihung im Jahr 1948 fand im Shrine Auditorium statt, und insgesamt wurden hier zehn Oscars verliehen. 

Bei seiner Eröffnung im Jahr 1926 verfügte das Shrine über ein einzigartiges Design im maurischen Stil, die größte Proszeniums-Bühne Nordamerikas, einen freistehenden Balkon mit 3.000 Plätzen und eine angrenzende Ausstellungshalle. Filmfans werden die Shrine-Bühne aus dem Film King Kong von 1933 kennen, in der klassischen Szene, in der der gefangene Affe dem Publikum gezeigt wird.

1949 wurde die Oscar-Verleihung zum ersten Mal im Academy Award Theatre abgehalten. Laut der Website der Academy wurde die Zeremonie vom Shrine Auditorium in das eigene Theater der Academy verlegt, "vor allem weil die großen Hollywood-Studios ihre finanzielle Unterstützung zurückgezogen hatten, um Gerüchten entgegenzuwirken, dass sie versucht hätten, die Wähler zu beeinflussen". 

Bei der 21. Oscar-Verleihung gab es eine Reihe von Premieren. Hamlet war die erste nicht aus Hollywood stammende Produktion, die den Preis für den besten Film erhielt, und Laurence Olivier, der Regisseur und Hauptdarsteller von Hamlet, war die erste Person, die bei einer Oscar-prämierten Darbietung selbst Regie führte. John Huston (Beste Regie, Der Schatz der Sierra Madre) führte im selben Jahr bei zwei Filmen Regie, die mit einem Oscar ausgezeichnet wurden: sein Vater Walter Huston für Der Schatz der Sierra Madre und Claire Trevor für Key Largo. Jane Wyman wurde die erste Schauspielerin seit der Stummfilmzeit, die einen Oscar für eine Darstellung ohne Text gewann. Außerdem wurde erstmals der Preis für das beste Kostümdesign verliehen.

1950 fand die Oscar-Verleihung zum ersten Mal im Pantages-Theater in Hollywood statt. Das Pantages Theatre, das an der berühmten Kreuzung von Hollywood und Vine liegt, wurde von dem Architekten B. Marcus Priteca entworfen und war das letzte Theater, das der Varieté-Impresario Alexander Pantages baute. Das denkmalgeschützte Art-déco-Theater wurde 1930 als Teil des Pantages Theatre Circuit eröffnet. 

Die 25. Oscar-Verleihung fand 1953 im Pantages Theatre in Hollywood und im inzwischen abgerissenen NBC International Theatre in New York City statt. Es war das erste Mal, dass die Academy Awards im Fernsehen übertragen wurden, und es war die erste Oscar-Verleihung, die gleichzeitig in Hollywood und New York City stattfand. In einer der größten Überraschungen aller Zeiten verlor der hoch favorisierte Film High Noon den Preis für den besten Film an Cecil B. DeMilles The Greatest Show on Earth. Mit fünf Auszeichnungen an diesem Abend erhielt The Bad and the Beautiful die meisten Preise für einen Film, der nicht für den besten Film nominiert war.

Für die 33. Verleihung der Academy Awards im Jahr 1961 wurde die Zeremonie in das Santa Monica Civic Auditorium verlegt. Das 1958 erbaute Santa Monica Civic Auditorium wurde von dem renommierten Architekten Welton Becket entworfen, zu dessen anderen Wahrzeichen das Music Center, das Capitol Records Building und der Cinerama Dome gehören. Das Apartment wurde bei der Oscar-Verleihung 1961 zum besten Film gekürt und war damit der letzte Schwarz-Weiß-Film, der in dieser Kategorie gewann, bis 1993 Schindlers Liste gewann.

Im Jahr 1969 kehrten die Oscars für die 41. Verleihung der Academy Awards in die Innenstadt von LA zurück und wurden im Dorothy Chandler Pavilion abgehalten. Der 1964 eröffnete Pavillon verfügt über eine der größten Bühnen des Landes und beherbergt die LA Opera und Glorya Kaufman Presents Dance at the Music Center. Die 41. Academy Awards waren die erste Oscar- Verleihung, die weltweit übertragen wurde. Oliver! gewann als erster und einziger Film ohne Altersbeschränkung den Preis für den besten Film, und Stanley Kubrick erhielt seinen einzigen Oscar für die besten visuellen Effekte für 2001: Odyssee im Weltraum. In diesem Jahr gab es das einzige Mal ein Unentschieden in der Kategorie Beste Schauspielerin: Katharine Hepburn für Der Löwe im Winter und Barbra Streisand für Funny Girl.

Von 1988 bis 2001 fand die Verleihung der Academy Awards abwechselnd im Dorothy Chandler Pavilion und im Shrine Auditorium statt, wo die Zeremonie zwischen 1988 und 2001 acht Mal abgehalten wurde. Die 70. Oscarverleihung fand 1998 im Shrine Auditorium statt, dem Jahr, in dem Titanic 11 Oscars gewann, darunter für den besten Film und James Cameron für die beste Regie. Die Popularität von Titanic, der zum Zeitpunkt der Preisverleihung der meistgesehene Film des Landes war, trug dazu bei, dass die 70. Oscarverleihung die höchste Einschaltquote in der Geschichte der Oscars erreichte